Sendung am 31.05.2009 - Japanischer Humor und Arabische Superhelden!

Worüber lachen denn eigentlich die Japaner? Spätestens wenn man sich "Takeshis Castle" anschaut, beschleicht einen eine gewisse Ahnung über Japanischen Humor und der Unterschied zu dem worüber wir lachen wird sehr deutlich. Doch warum ist das so? Unsere Kollegin Esther Broders geht in der heutigen Sendung dieser Frage nach und bietet so einige Aufklärung...

Weiterhin bekommen Superman&Co. arabische Konkurrenz! Nicht nur einen Helden, sondern gleich 99 hat der Kuwaiter Naif al-Mutawa erfunden. Äußerlich sind seine Comic-Helden kaum von Charakteren à la Batman zu unterscheiden. Wie aber verhält es sich mit den Werten, die Jabbar, Noora und all die anderen Heroes vermitteln? „Ich habe mich am Koran orientiert und an den multikulturellen, positiven Botschaften, die ich dort finden konnte", sagt Al-Mutawa. Großzügigkeit, Weisheit, Mitgefühl seien zwar islamische, aber zugleich universelle Werte, die jeder seinen Kindern vermitteln wolle: "Für mich gibt es keine Werte, die man einer Religion allein zuordnen kann." Frei von Religion und kulturellen Zuordnungen sind auch die westlichen Comics nicht. Dieser Frage gehen wir auch nach...


Elif Turan - "Büyüt Istersen"

Sendung am 24.05.2009 - Buntes Afghanistan

Heute zu Gast im Studio ist die Asienwissenschaftlerin und Afghanistan-Kennerin Wagma Bromand, die uns nicht nur eine kleine Einführung in die Geschichte Afghanistans liefert, sondern uns auch an ihren eigenen Eindrücken und Erfahrungen mit dem vielseitigem Land teilhaben lässt. Wir diskutieren auch die Konflikte und Schwierigkeiten, denen sich der Vielvölkerstaat am Hindukusch seit nunmehr dreißig Jahren gegenübersieht.

In musikalischer Hinsicht nähern wir uns vor allem der produktivsten Zeit afghanischen Musikschaffens und hören einige Stücke aus dem Afghanistan der 1970er Jahre und haben auch einige Neuvorstellungen aus Japan (u.a. das japanische Pop-Duo "Zwei")

Wie an jedem Sonntag erwartet Euch weiterhin ein bunter Mix aus orientalischer-, asiatischer- und Weltmusik.


"Pretty Queen" - Zwei


"Bole Chudiyan" - Bharati

Sendung am 17.05.2009 - "Al-Andalus": Das islamische Spanien im Mittelalter

Im Frühjahr des Jahres 711 n.Chr. landete ein aus Berbern und Arabern bestehendes muslimisches Heer unter Tariq ibn Ziyad bei Gibraltar, um das zu jener Zeit westgotische Spanien zu erobern. Da Tariq die schnelle Besetzung der Hauptstadt Toledo gelang, kam es nur noch regional zu Widerstand der Westgoten gegen die Muslime. Die Eroberer brachten den Islam, der im Maghreb bereits durchgesetzt worden war, somit nach Europa. Bis zur spanischen Reconquista und der endgültigen Vertreibung im Jahre 1492 n.Chr., herrschten die Araber fast 800 Jahre über den Großteil der iberischen Halbinsel. Während der Rest Europas im finsteren Mittelalter versank, erlebte das damalige Spanien ("Al-Andalus") unter der Fremdherrschaft eine Blütezeit, die die Geschichte Europas für immer prägen sollte. Noch heute zeugen in vielen spanischen Städten die Spuren von dieser muslimischen Hochkultur. Architektonische Meisterwerke wie die Alhambra oder die Moschee von Cordoba (siehe Foto) stellen lediglich die Highlights andalusischer Baukunst dar. Auch in Sachen Wissenschaft, Philosophie und der Künste inspirierte Al-Andalus den europäischen Kontinent nachhaltig.

In der Musik drückt sich das arabische Erbe Spaniens noch heute aus: So entstand unter anderem das spanische Flamenco, dem wir uns heute schwerpunktmäßig zuwenden möchten. Unser Musikredakteur Felix Fuhrmann hat einige schöne Sachen im Gepäck und klärt uns auf über Zusammenhänge und historische Entwicklungen zwischen der arabischen Musik und dem was wir gemeinhin unter "Flamenco" verstehen. Wir hören unter anderem Tracks der flamenco-fusion Bands "Chambao" (Sevilla), "Ojos de Brujo" (Barcelona), "Macaco", "Elena Andujar", "El Bicho" und viele andere mehr.


Ojos de Brujo - "Todos Mortales"



Chambao - "Papeles mojados"





Sendung am 10.05.2009 - China: 90 Jahre 4. Mai- Bewegung und 20 Jahre Tiananmen-Aufstand

Der 4. Mai ist für die Chinesische Nation von ungeheuer wichtiger Bedeutung: Das Datum markiert den Umbruch von Chinas Kaiserreich in die Moderne. Die Bezeichnung "4. Mai-Bewegung" selbst geht auf die Ereignisse im Mai des Jahres 1919 zurück, die nur aus dem Zusammenhang der Bildungsinitiativen sowie der weitgehend von ausländischem Kapital kontrollierten Industrialisierung in den Küstenstädten zu verstehen sind. Einige Gelehrte nennen sie die chinesische Aufklärung. Überhaupt nahmen die wesentlichen modernen politischen und literarisch-geistigen Strömungen ihren Ausgang von der 4.-Mai-Bewegung, und auch die marxistischen Studienzirkel, die dann in die Gründung der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) im Jahre 1921 mündeten, gehören in den Kontext dieser Bewegung, ebenso wie die liberal-demokratischen Positionen und der Ruf nach einer wissenschaftlichen Kultur. Am vorigen Montag feierte die 4. Mai-Bewegung ihr 90. Jubiuläum. Aber auch der an die 4. Mai-Bewegung angelehnte Studentenaufstand von 1989, der von der chinesischen Armee am Tiananmen-Platz in Peking ("Platz des himmlischen Friedens") blutig niergeschlagen wurde feierte in dieser Woche sein Jubiläum: Zwanzig Jahre ist das nun her....

In der heutigen Ausgabe der OrientAsiaLounge® rollen wir die Ereignisse auf und hören dazu die Expertenmeinung von Mathias Bölinger (Deutsche Welle). Wir werden auch erkunden was sich seit Tiananmen 1989 bei den chinesischen Studenten getan hat: Politikverdrossenheit oder ein Aufkeimen neuer Demokratieaktivisten in der heutigen Studentengeneration?

Natürlich gehts musikalisch heute verstärkt in den chinesisch-sprachigen Raum. Wir hören neue Musik aus Taiwan, Hongkong und dem chinesischen Festland. Das neue Album nine heavens des indisch-iranischen Trios Niyaz werden wir Euch vorstellen und einiges daraus hören...




NIYAZ - "beni beni" (nine heavens)

Sendung am 03.05.2009 - Die Islamwissenschaften in Deutschland

An diesem Wochenende fand in Münster erstmalig ein von Studierenden der Arabistik und Islamwissenschaften organisiertes Symposium statt. Hier begegneten sich Studierende und Experten der Islamwissenschaft aus ganz Deutschland, um über aktuelle Belange und Fragestellungen des Faches zu diskutieren. Das Symposium unter dem Motto 'Iftah ya Simsim – Eine Tür zum modernen Orient?' diente auch dem Zweck, Impulse bezüglich möglicher Tätigkeitsfelder und Synergie-Effekte einer verstärkt interdisziplinären Ausrichtung des Faches zu setzen.

Neben Vorträgen nahmhafter Experten der Orientalistik (Prof. Dr. Thomas Bauer (Uni Münster), Prof. Dr. Marco Schöller (Uni Münster) und Medienexpertin Dr. Sabine Schiffer) fanden auch Zahlreiche Vorträge von Studierenden aus ganz Deutschland statt. Das Symposium war in jeder Hinsicht ein voller Erfolg und wird im nächsten Jahr in der Uni-Bamberg fortgesetzt werden. Für Studierende und Interessierte der Islamwissenschaften ein unbedingtes Muß!

In der heutigen Sendung werden wir über Inhalte des Symposiums aufklären, aber auch über das außerordentliche Kulturangebot an diesem Wochende berichten.

Weiterhin freuen wir uns den Religionswissenschaftler Christof Drobny heute bei uns als Gast im Studio begrüßen zu dürfen, der uns von seinen Eindrücken über eine kürzlich unternommene Indien-Reise berichtet.

Das Programm wird natürlich wie immer mit einer breitgefächerten Musikauswahl aus dem orientalischen und fernöstlichen Raum abgerundet werden...