Sendung am 17.05.2009 - "Al-Andalus": Das islamische Spanien im Mittelalter

Im Frühjahr des Jahres 711 n.Chr. landete ein aus Berbern und Arabern bestehendes muslimisches Heer unter Tariq ibn Ziyad bei Gibraltar, um das zu jener Zeit westgotische Spanien zu erobern. Da Tariq die schnelle Besetzung der Hauptstadt Toledo gelang, kam es nur noch regional zu Widerstand der Westgoten gegen die Muslime. Die Eroberer brachten den Islam, der im Maghreb bereits durchgesetzt worden war, somit nach Europa. Bis zur spanischen Reconquista und der endgültigen Vertreibung im Jahre 1492 n.Chr., herrschten die Araber fast 800 Jahre über den Großteil der iberischen Halbinsel. Während der Rest Europas im finsteren Mittelalter versank, erlebte das damalige Spanien ("Al-Andalus") unter der Fremdherrschaft eine Blütezeit, die die Geschichte Europas für immer prägen sollte. Noch heute zeugen in vielen spanischen Städten die Spuren von dieser muslimischen Hochkultur. Architektonische Meisterwerke wie die Alhambra oder die Moschee von Cordoba (siehe Foto) stellen lediglich die Highlights andalusischer Baukunst dar. Auch in Sachen Wissenschaft, Philosophie und der Künste inspirierte Al-Andalus den europäischen Kontinent nachhaltig.

In der Musik drückt sich das arabische Erbe Spaniens noch heute aus: So entstand unter anderem das spanische Flamenco, dem wir uns heute schwerpunktmäßig zuwenden möchten. Unser Musikredakteur Felix Fuhrmann hat einige schöne Sachen im Gepäck und klärt uns auf über Zusammenhänge und historische Entwicklungen zwischen der arabischen Musik und dem was wir gemeinhin unter "Flamenco" verstehen. Wir hören unter anderem Tracks der flamenco-fusion Bands "Chambao" (Sevilla), "Ojos de Brujo" (Barcelona), "Macaco", "Elena Andujar", "El Bicho" und viele andere mehr.


Ojos de Brujo - "Todos Mortales"



Chambao - "Papeles mojados"





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